フリーメーソンと世界革命01 序文原典(全てドイツ語)

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Aus dem Vorwort zur fünften Auflage:
Meine Antwort an die Großloge von Wien!

 

 

Was ist die Freimaurerei? – „Ihr Inhalt ist Geist.  Ihr Wesen ist Freiheit.  Ihr Wirken ist Liebe. Ihr Streben ist Licht.  Ihre Symbolik enthüllt die ganze Tiefe der sittlichen Weltordnung.  Ihre Kraftübung ist das sittliche Bauen, das stille, ernste Bauen von innen heraus, das alle geistigen und sittlichen Kräfte weckt und in jedem Einzelnen und in der Gesamtheit einen Tempel zu erbauen trachtet, in dem Glaube und Treue, Liebe und Opfersinn, Gerechtigkeit und Wahrhaftigkeit und jede deutsche Tugend wohnen und wirken.“

Schöne, stolze Worte sind es, die Br∴ Oskar Leschhorn[1] spricht; hätte ich sie vor zwei, drei Jahren vernommen – wer weiß, ob ich nicht als „Lichtsuchender“ die Aufnahme in eine „Bauhütte“ angestrebt hätte...

Heute liegt für mich die Sache wesentlich anders; heute habe ich mir meine eigene Oberzeugung gebildet auf Grund eingehender Studien, wie sie der Durchschnittsfreimaurer sein Leben lang nicht betreibt und in der Regel auch gar nicht betreiben kann.

Wie ich dazu kam, mich mit der „königlichen Kunst“ zu beschäftigen, ist bereits im Schlußwort zur ersten Auflage angedeutet.  Im Prozesse gegen den Hochverräter Kramarsch wurden vielfach seine Verbindungen mit geheimen und geheimnisvollen Gesellschaften gestreift, über deren Wesen und Wirken man nichts näheres erfahren konnte.  Wo nach der Lage des Falles eine ganz besondere Enthüllung zu erwarten war, riß der Faden plötzlich ab...  Soviel aber stand bereits damals für mich fest: Daß Kramarsch einer geheimen Organisation angehören mußte, deren Tätigkeit sich über ganz Europa erstreckte.

Dazu kam noch etwas anderes: Die Ermordung unseres Thronfolgers schien mir mehr zu sein als nur der zufällige Anlaß für den Ausbruch des Weltkrieges.

Die nationale Begehrlichkeit und Anmaßung der Tschechen und Südslawen hatte damals bei uns Formen angenommen wie nie zuvor; in zahllosen Städten und Märkten Österreichs fanden Woche für Woche slawische Massenumzüge und Versammlungen statt, Deren aufreizendes, staatsgefährliches Wesen nicht einmal mehr von den Behörden geleugnet wurde.  Aber die Behörden waren machtlos, weil ein willensschwacher Ministerpräsident, Graf Stürgkh, den gebrechlichen Staatskarren lenkte und ein müder, alter Kaiser, der von der Außenwelt so gut wie abgeschnitten war, „regierte”.

Ein Tag war es besonders, an dem in allen Gauen Österreichs, im Süden wie im Norden, in slovenischen, tschechischen und deutschen Orten slavische Massenumzüge, Versammlungen unter freiem Himmel und allslavische Festlichkeiten stattfanden, wie nie zuvor: Es war der 28. Juni 1914, an dem sich, wie man sich zuflüsterte, etwas ganz besonderes ereignen sollte.  Ein Rittmeister, der damals in Brünn weilte, erzählte mir eine geringfügige Einzelheit, die jedoch so bezeichnend ist, daß sie auf ihn wie auf mich einen unauslöschlichen Eindruck gemacht hat: Namentlich vor dem Telegraphen-Amt, sagte er, staute sich die Menge. Man schien ungeduldig und mit großer Spannung auf etwas zu warten, denn fortwährend hörte man Rufe und Fragen: Njeni jesdje tadi telegramm?  (Ist denn noch kein Telegramm da?)  Und das Telegramm kam und meldete – die Ermordung des Thronfolgers und seiner Gemahlin... Die Festlichkeiten wurden dessenungeachtet fortgesetzt; in Brünn schritt später über höhere Weisung die Landesregierung ein, an anderen Orten hingegen dauerten die Gelage und Freudenausbrüche bis in den grauenden Morgen hinein.

Dies wird verständlich, wenn man sich vor Augen hält, daß der Thronfolger unter den Slaven zahllose Feinde hatte, die von ihm, dem besten Freund des deutschen Kaisers, eine Neuordnung der Dinge befürchteten, die sich gegen die Slaven richten würde.

Wer waren nun die Mörder?  Geistig und sittlich unreife Burschen, Mitglieder der serbischen „Narodna odbrana“ (Volkswehr), teilweise auch Mitglieder der Sokol (Turn-)vereine.  Später kam aber auch noch anderes heraus.  Aus dem Buche des Professors Pharos[2] geht klar hervor, daß der Thronfolgermord von freimaurerischer Seite geplant,beschlossen und durchgeführt wurde.  Die Hauptpersonen waren Freimaurer: Major Tankosic, Dr. Kazimirovic, Ciganovic und der Mordbude Cabrinovic.  Das Wesentliche habe ich im XIV.  Abschnitt dieses Buches hervorgehoben; wer die ungemein schlaue Anwerbung der Täter kennen lernen will und die Art, wie sie allmählich und unmerklich dahin gebracht wurden, den Mordgedanken zur Tat werden zu lassen, der sei auf jenes Buch von Professor Pharos ausdrücklich verwiesen, zu dem der Geheime Justizrat Prof. Dr. Kohler eine lesenswerte Einleitung geschrieben hat.

Also die Freimaurer sollten dahinterstecken!?  Ich hatte mich nie zuvor mit der Freimaurerei ernstlich beschäftigt; die Schwindelgeschichte des Leo Taxil war mir wohl noch in verblaßter Erinnerung, die Namen der berüchtigten Miß Diana Vaughan, ihrer Schwester Sophie Walder, des Teufels Bitru und manches andere lebten vor mir wieder auf: Grund genug, der Angelegenheit mit Mißtrauen zu begegnen.  Aber die Aussagen lauteten so unzweideutig, daß ich mir vornahm, der Sache auf den Grund zu gehen.  Dazu kam, daß mir kurz vorher, im November 1917 von einem sehr gut unterrichteten und verläßlichen Gewährsmann mitgeteilt worden war, daß Dr. Karl Kramarsch Freimaurer sei und dem „Grand Orient de France“ angehöre.  Ich sing also an, mich mit der freimaurerischen Literatur zu beschäftigen, zunächst aus keinem anderen Grunde als dem, mir selbst in dieser wichtigen Frage Klarheit zu verschaffen: Ein Lichtsuchender, emsig bestrebt, der Wahrheit auf den Grund zu kommen.  Nach dem, was ich nun aus den Schriften der deutschen Freimaurer über sie selbst erfuhr, waren sie eine höchst unschuldige, ehrenwerte und anständige Gesellschaft.  Ein ganz anders Bild erhielt ich jedoch von der französischen Freimaurerei, als mir Br∴ Dr. Wilhelm Ohrs Buch über den „Geist der französischen Freimaurerei“ in die Hände fiel.  Nun sammelte ich Bücher und Schriften von Freimaurern, aber auch von ihren Gegnern, und machte mir aus allen genaue Auszüge.  Als ich mich endlich daran wagte, das gesammelte Material zu sichten und Wesentliches von Unwesentlichem, Wahres von anscheinend Falschem zu scheiden, blieben mir etwa 5000 Notizen übrig, die den Grundstock für meine späteren Abhandlungen bildeten.  Schwerlich wird es sehr viele Freimaurer geben, die sich ebenso genau um ihre „königliche Kunst“ bekümmern, wie ich, der „Profane”, dem es nur unter ungleich größeren Schwierigkeiten möglich gewesen ist, in die geheimnisvollen Irrgänge des Tempels der Menschheit einzubringen…

Es war vorauszusehen, daß mein Buch Anlaß zur Kritik bieten würde, ebenso daß bei einer etwaigen Neuauflage das oder jenes berichtigt, ergänzt oder anders ausgedrückt werden müßte.  Bemerkenswert ist nun die Art der Aufnahme meines Buches von Freimaurern und Nichtfreimaurern.  Wer es vorurteilslos Seite für Seite las, war bald überzeugt, keine Tendenzschrift, sondern eine durchaus sachliche, streng unparteiische Untersuchung vor sich zu haben, die bestrebt war, Licht und Schatten richtig zu verteilen.  Zu diesem Urteil kamen auch tatsächlich die meisten Nichtfreimaurer und zwar ohne Rücksicht auf ihre politische Parteistellung.  Eine eingehende und durchaus gerechte Beurteilung ließ mir z. B. Prof. Dr. Heinrich Wolf (Düsseldorf) im „Deutschen Volkswart“ (Leipzig) zuteil werden.

Anders die deutschen Freimaurer.  Noch vor dem Erscheinen meines Buches ging ein Sturm des Unwillens durch den freimaurerischen Blätterwald.  Die „Bausteine“, Monatsschrift der Provinzialgroßloge von Hamburg in Berlin, brachten es sogar fertig, mich zu schmähen, bevor sie noch eine einzige Zeile meines Buches selbst zu Gesichte bekommen hatten!  Ein „Machwerk“ wird es genannt, und nochmals ein "Machwerk" und ein „Machwerk“ zum drittenmal!  So zu lesen in den „Bausteinen“, Heft 1-2, Jänner-Februar 1919; mein Buch erschien erst am 8.  März d. J. Diese sinnlose Aufregung hatte die bloße Ankündigung seitens meines Verlegers bewirkt; als besonders „aufreizend“
wurde der aus dem Inhaltsverzeichnis ersichtliche Titel des 8.  Auf-satzes empfunden, der „Die Rolle der Juden in der Freimaurerei“ behandeln sollte.  Im Hefte 6/7 kommen die „Bausteine“ neuerdings auf mein Buch zurück.  Sie nennen es eine „Schmähschrift“, ein „Pamphlet“.  Höchst peinlich ist ihnen meine Aufdeckung, daß an der Spitze der deutschen Freimaurerei zur Zeit des Aus-bruches des Weltkrieges der Großmeister Kohn stand.  Über meinen Nachweis, daß unter dem ehrenwerten Br∴ Kohn die hochpolitische serbische Freimaurerei von dem unpolitischen deutschen Großlogenbund anerkannt wurde, gleiten sie mit Stillschweigen hinweg.  Die Tatsache, daß vier Wochen später unser Thronfolger von serbischen Freimaurern ermordet wurde, läßt sie kalt.  Mein Vorhalt, daß die Anerkennung des serbischen „Obersten Rates“ tatsächlich auf eine Art Rüdendeckung für die serbischen Freimaurer und Mörder hinauslief, wird beiseite geschoben.  Daß der Mann, der damals an der Spitze der gesamten deutschen Freimaurerei stand, Kohn hieß, können sie nicht gut in Abrede stellen.  Aber daß dieser Herr Kohn ein Jude gewesen sein soll, das macht sie nervös, das betrachten sie als einen ihnen allen angetanen Schimpf.  Und so muß denn der Versuch gemacht werden, aus dem vermeintlichen Juden Kohn einen glaubenseifrigen Christen zu machen.  Br∴ Schwabe bringt dies anstandslos zuwege.  "Was nun den 1837 in Marienburg in Westpreußen geborenen Direktor der Frankfurter Gasgesellschaft, Johann Gottlieb Karl Kohn, anlangt, so war dieser gar nicht Jude, sondern ein strenggläubiger (!)  Christ, der lange im Kirchenvorstande der St. Peters-Kirchengemeinde in Frankfurt a. M. saß.  Auch sein Vater, der Kaufmann Johann Karl Gottlieb Kohn, war evangelisch; ebenso sein Großvater, der Landmann Heinrich Karl Wilhelm Kohn, der 1840 in Marienburg starb."  -  Gut, gut; das internationale Judentum kann also ruhig aufatmen: Herr Kohn war meinetwegen kein Jude!

Übrigens ist der Fall Kohn noch keineswegs erledigt.  Etwas stimmt hier nicht.  Ich erhielt nämlich in dieser Angelegenheit eine Anzahl Zuschriften, alle in sehr aufgeregtem Tone und fast alle von - Juden herrührend; und alle versicherten mir, daß der Herr Kohn kein Jude gewesen sei!  Einer verstieg sich sogar zu der etwas kühnen Behauptung, der Name Kohn stamme zweifellos von Kuon = Kuno und nicht vom hebräischen Cohen; besagter Herr Kohn sei ein Urgermane gewesen usw.  Ein anderer wieder stellte unter Beweis, Herr Kohn stamme aus Thorn in Posen, wo sein Vater Kaufmann gewesen sei.  Wieder ein anderer, der Herrn Kohn persönlich sehr gut gekannt haben will, versicherte mir, Großmeister Kohn sei der Sohn eines katholischen Kaufmannes aus Königsberg i. O. und später Protestant geworden!  Diese Emsigkeit, diese Vielgeschäftigkeit gibt zu denken; mir scheint, die Herren Freimaurer beweisen im Falle Kohn etwas zu viel.  Es fehlte nur die Behauptung, Großmeister Kohn sei ein bekannter Alldeutscher und Dutzfreund des Großadmirals von Tirpitz gewesen!  Meine verehrten Leser werden sich also ihr Urteil wohl selbst bilden müssen; die Juden unter ihnen werden auf Grund der vorliegenden „Beweise“ auch weiterhin die Meinung vertreten können, Herr Kohn sei „Christ“ gewesen und die Christen werden Herrn Kohn zumindest als einen Mann von stark östlicher Herkunft bezeichnen dürfen: Ex oriente Kohn!  Zu einer Weglassung der betreffenden Stellen meines Buches liegt für mich vorläufig kein zwingender Grund vor.

Ein gewaltiges Hagelwetter prasselte in Wien über mich nieder.  Die Schlossen waren von solcher Größe, daß ich fast schon unter dem geheimnisvollen Teppich  irgendeiner Loge Schutz suchen wollte, bis das Unwetter vorüber wäre.  Da ich aber Christ bin und nicht daran denke, mich und meine Überzeugung beschneiden zu lassen, hätte ich wohl in keiner Wiener Loge als Lichtsuchender Aufnahme gefunden.  Denn in den Wiener Logen gibt es - nach einem bekannten Ausspruch des verstorbenen Landesgerichtspräsidenten Holzinger - unter hundert Freimaurern hundertzwei Juden.  Aber das ist doch nicht möglich!  Das ist doch eine Übertreibung?!  Keineswegs;  hier sind die Beweise:  Der Großmeister Dr. Richard Schlesinger ist - Jude; der deputierte Großmeister Dr. Karl Ornstein ist - Jude; der deputierte Großmeister Dr. Adolf Kapralik ist - Jude; der Großredner Dr. Emil Frankl ist - Jude; der Großredner Dr. Gustav Spieler ist - Jude; der Großredner Eduard Zinner ist - Jude; der Großarchivar  Heinrich Glücksmann ist - Jude.  Genügt dies oder werden noch weitere "Beweise" verlangt? - Natürlich werde ich, wie im Falle Kohn, eine Unzahl Berichtigungen erhalten, wozu aber im vorhinein bemerkt sei, daß dem Taufwasser allein keine allzu große Bedeutung beizumessen ist, zumal es sich ja um Freimaurer handelt; und der Freimaurer ist, wie uns ein englischer Schriftsteller belehrt, ein künstlicher Jude, (wenn er es nicht schon von Haus aus ist!)  Weil ich nun derartige Wahrheiten an die Öffentlichkeit bringe, überschüttet mich die Wiener Großloge mit Schmähungen niedrigster Art.  Dem "Bruder von der Großloge", der tapfer seinen Namen unter dem geheimnisvollen Teppich der Loge verbirgt, ist mein Buch eine „Gedruckte Kloake“, dabei trotz aller „plumpdreisten Sensationslust“ von „gähnkrampferzeugender (!) Langeweile“.  Was ich schreibe, ist ihm „wüstester Unsinn“, „brutale Absurdität“, „inquisitionsgemäße Blutrünstigkeit“, „verlogenes Gesalbader“; mein Buch ist ihm eine „Schmutzschrift“, ärger als ein "Fünfkreuzerroman".  Mich selbst nennt dieser edle Anhänger der "königlichen Kunst" einen „Volksbetrüger“, einen „reaktionär-klerikal-monarchistischen, kontrarevolutionären  Reisläufer“, einen „Verräter“ und „Heuchler“, und das alles, weil ich mir die Freiheit nehme, die Freimaurerei so zu schildern, wie ich als vorurteilsloser und unbefangener Mensch sie sehe.  Am Schlusse dieses einzig in seiner Art dastehenden Schimpfregens fängt dieser angenehme Zeitgenosse gar an zu drohen: Wenn ich es wagen sollte, dieser Abfertigung ein Wort entgegenzusetzen... Und wenn, was dann?  Welches Los ist mir zugedacht? – Das wird schon früher angedeutet: Ich soll geächtet, ich soll für vogelfrei erklärt werden; der Schmähbruder von der Großloge kleidet das in folgende Form: „Es ist eine Affenschande, daß ein Mann sich so tief erniedrigen darf (wie ich!), ohne von der allgemeinen Ächtung niedergestreckt zu werden.“  Also „niedergestreckt“ soll ich werden!  Ist kein Szamuely da?

Wie sagt doch Br∴ Leschhorn: Das Wesen der Freimaurerei ist Freiheit.  Ihr Wirken ist Liebe, ihr Streben ist Licht.  Jawohl: dieses „Licht“, das uns arischen Deutschen die Freimaurer aufstecken wollen, kenne ich nun, ich kenne auch ihre „Liebe“ und ich kenne ihre „Freiheit“.  Den Namen jenes edlen Anhängers der „königlichen Kunst” kenne ich allerdings nicht, weil er zu feige ist, sich zu nennen;[3] aber eines weiß ich bestimmt: es ist – ein Jude.  Denn so maßlos gehässig, so tollwütig, so ganz und gar jeder Vernunft beraubt, kann nur ein Jude schmähen; ein Deutscher bringt derartiges nie zustande.  Und mir fielen die Worte unseres großen heimischen Dichters Franz Grillparzer ein, der offenbar ähnliche Erfahrungen mit jüdischen „Kritikern“ gemacht hat.  Sie lauten:

 

„Der Teufel wollte einen Mörder schassen
Und nahm dazu den Stoff von manchem Tiere:
Wolf, Fuchs und Schakal gaben her das ihre;
Rur eins vergaß der Ehrenmann: den Mut.
Da drückt‘ er ihm die Rase ein voll Wut.
Und rief: Lump, werd ein Jud – und rezensiere!”

 

Und noch etwas fiel mir gleichzeitig wieder ein: die Worte des Mordbuben Cabrinovic, der vor Gericht zynisch erklärt hatte: In der Freimaurerei ist es erlaubt zu töten!  Töten kann man auf verschiedene Art; den einen schießt man ab, wie unsern Thronfolger, den andern sucht man wirtschaftlich umzubringen – wie den Freimaurer Findel, als er es wagte, gegen die Juden aufzutreten -, mich möchten sie moralisch ermorden; sie sagen es ja selbst: die allgemeine Achtung soll mich niederstrecken…

Die Brüder Freimaurer sind sich natürlich auch über den Beweggrund vollständig im Klaren, der mich zur Herausgabe meines Buches bewog.  „Dr. Wichtl wollte eben Geld machen.“[4]  Wäre es mir ums „Geld machen“ zu tun gewesen, so hätte ich in der Zeit des Umsturzes flugs umgelernt und mich den neuen Verhältnissen angepaßt; etwa so, wie es die Brüder Freimaurer zu machen pflegen, die das „königliche Kunststück“ zuwege bringen, als „kaiserliche Räte“ und „festeste Stützen des Thrones” schlafen zu gehen und als eingefleischte Republikaner aufzuwachen.

Mit einem Buche für die Freimaurerei, herausgegeben zu jener Zeit, da sie gerade die Maske abgeworfen hatte und „bewegten Herzens die blutroten Fahnen des (revolutionären) Proletariats begrüßte“,[5] mit einem solchen Buche hätte sich allerdings viel Geld verdienen lassen!  Schade, schade; da wäre ich heute wahrscheinlich der berühmteste „Maurer ohne Schurz“, den die Wiener Großloge gewiß über alle Maßen geehrt und gefeiert hätte.  Und – es ist nicht auszudenken – vielleicht hätte sie mich sogar zu ihrem – Ehrengoj ernannt!

Daß man auch eine Sache um ihrer selbst willen betreiben kann, bloß um die Wahrheit zu ergründen, unbekümmert um Haß und Todfeindschaft, das wird das angeblich „feinere Gehirn“[6] eines Juden nie begreifen.

Würden sie sich an ihre schönen Sprüchlein und Lebensregeln halten, so müßten sie natürlich ganz anders handeln: „Duldsam achte einer des andern redliches Schauen und Trauen“ heißt es z. B. Im Heft 6/7 der „Wiener Freimaurer-Zeitung“ (Seite 30).  Auch Gottfried Kellers schönes Wort wird gerne zitiert:

 

Betrachtet Eurer Gegner Schwächen
Und lernt am besten Euch zu rächen,
Das eigne Unkraut auszustechen!“

 

und der hoch ehrwürdigste Großmeister Br∴ Schlesinger selbst ist es, der seinen Brüdern diesen Spruch ins Gedächtnis zurückruft. „Erblicken Sie in jedem, mit dem Sie das Leben zusammenführt, den Menschen, den Bruder“, sagt der sehr ehrenwerte, zugeteilte Großmeister Kapralik;[7] und wieder ein anderer zugeteilter Großmeister, Hans Neeser, will den allgemeinen Haß abbauen.[8]  Wenn sie nun so schöne Grundsätze haben, wenn Aufklärung und Belehrung ihr Losungswort ist, wenn sie nach Wahrheit streben und Gerechtigkeit und Duldsamkeit predigen, warum verfolgen sie mich dann?  Warum hassen sie mich?  Warum schmähen und beschimpfen sie mich in der niedrigsten Weise?  Etwa deshalb, weil ich das kriegshetzerische Treiben der romanischen und anglo-amerikanischen Freimaurerei aufgedeckt habe?  Gewiß nicht; das tun sie ja selbst, allerdings nie planmäßig, sondern bloß gelegentlich und nur für die Ohren der Brr. berechnet.  Selbst die „Wiener Freimaurer-Zeitung“ spricht hin und wieder von dem haßerfüllten Kriegstreiben der italischen und französischen Freimaurerei, von dem „wildesten Kriegshetzer Br∴ Roosevelt”, der nun in den ewigen Orient eingegangen ist, usw.

Auch daß ich ihre „Geheimnisse“ preisgegeben hätte, kann nicht der Grund jenes bodenlosen Hasses sein, denn erstens haben sie ja gar keine „Geheimnisse“ – wie sie selbst sagen – zweitens haben das andere vor mir auch getan, ohne deshalb derart beschimpft und verfolgt zu werden, und drittens kann man sehr wohl über all diese Dinge sprechen, wenn es sich um wissenschaftliche oder sonst ernste Zwecke handelt – sagt Br∴ Dr. Otto Henne am Rhyn.

Der Grund liegt eben anderswo.  Der Haß der jüdischen „Wiener Großloge“ und ähnlich zusammengesetzter Großlogen im Deutschen Reiche erklärt sich daraus, daß ich die Rolle des Judentums in der Welt-Freimaurerei einer eingehen deren Untersuchung unterzogen und ihre letzten Ziele – Einführung der Weltrepublik unter jüdischer Führung – schonungslos aufgedeckt habe.  Das darf kein Freimaurer; er kann zwar jeder beliebigen politischen Partei angehören, ober er ist – insbesondere in der Judenfrage – zu „edlem Maßhalten“ (lies: Maulhalten) gezwungen.  Um so weniger natürlich darf ein Nichtfreimaurer, ein „Profaner” diesen wunden Punkt berühren.  Wer trotzdem gegen die Vorherrschaft der Juden Stellung nimmt, den suchen sie moralisch und wirtschaftlich zu vernichten.  Br∴ J. G. Findel wußte davon ein Lied zu singen.

Meine Vorrede zur fünften Auflage ist fast ausschließlich zu einer Abwehr der gegen mich gerichteten Angriffe geworden.  Ich mußte mich so ausführlich damit beschäftigen, weil das, was heute mir geschieht, morgen jedem beliebigen meiner Leser geschehen kann, wofern er es wagt, irgend etwas an dem neunmal geheiligten Judentum in oder außerhalb der Freimaurerei auszusetzen. Sofort hat er die ganze Meute auf dem Halse und kann zusehen, wie er sie wieder los wird.  Wer mir nicht glaubt, braucht nur einen Versuch zu machen...

Aber haben denn die Brr. Freimaurer meinen schweren Angriffen gar nichts Sachliches entgegenzustellen? – Nichts, weniger als nichts.  Sie schimpfen und schmähen, verdächtigen und verdrehen. Allerdings: Br∴ Popper beschäftigte sich einmal auch mit dem XIV.  Aufsatz meines Buches, der den Freimaurermord von Sarajewo zum Gegenstande hat.  Er tut dies in der seichten, witzelnden Art eines Advokaten aus der Leopoldstadt, ja er ist so unverfroren, die Frage aufzuwerfen, ob der Freimaurer Ciganovic – derselbe, der im Walde von Topcider die Schießübungen der Mordbuben geleitet und ihnen später Bomben, Pistolen und Cyankali eingehändigt hat – überhaupt je gelebt habe!! Das sind, Bruder Popper, gelinde gesagt, Taschenspielerkünste, mit denen Sie bei ernsten Männern kein Glück haben werden.  Sie hätten besser getan, zunächst einmal das mehrfach erwähnte Buch von Professor Pharos zu lesen, dann wäre Ihr Abwehraufsatz nicht gar so oberflächlich ausgefallen, denn Sie wären bestimmt zu derselben Überzeugung gelangt, wie ich, vorausgesetzt natürlich, daß Sie sich überzeugen lassen wollen!

Von einem ehemaligen Minister, einer sehr bekannten Persönlichkeit, wurde mir übrigens versichert, der Thronfolger habe mann sagte mir, er habe damals dem Erzherzog Franz Ferdinand darum gewußt, daß die Freimaurer ihn zum Tode verurteilt hätten und er habe daraus auch kein Hehl gemacht.  Jener Staatslebhaft widersprochen und die Freimaurer als eine unpolitische, vollkommen harmlose Gesellschaft hingestellt.  Der Thronfolger aber habe unverrückbar an seiner Aberzeugung festgehalten, daß ihm die Freimaurer nach dem Leben trachteten.  Fünf Jahre später, im Juni 1919, hat mir jener Minister seinen Irrtum offen und rückhaltlos ein bekannt und dabei ausdrücklich betont, Franz Ferdinand sei über diese Gesellschaft besser unterrichtet gewesen als er…

Der Mord an unserem Thronfolger ist übrigens nicht der erste von Freimaurern angezettelte Mord; er wird auch nicht der letzte sein.  Da liegt vor mir ein Zeitungsbericht, wonach der portugiesische Großmeister und Senator Br∴ Sebastiäo de Magalhães Lima wegen Beteiligung an der Ermordung des Präsidenten Sidonio Paes verhaftet worden sei! – Wo steht dies?  Sicherlich in der „Reichspost“? – Nur keine Aufregung, verehrte Brüder! Das steht – das steht – in der – „Wiener Freimaurer-Zeitung“![9]  Zugleich erfahren wir, daß die gesamte romanische Freimaurerei aufgefordert wird, sich zugunsten des unrechtmäßig (!?) Verhafteten zu verwenden. Solche Schieber!  In einer späteren Nummer derselben Zeitung wird die erste Mitteilung bereits dahin „richtig gestellt”, daß nicht der Großmeister selbst, sondern einer seiner beiden Brüder an der Ermordung des Präsidenten Paes beteiligt gewesen sei.  Weiter heißt es wörtlich: „In Italien ist zugunsten des verhafteten Großmeisters eine Bewegung eingeleitet worden.“  Da habt ihr sie an der Arbeit, die Brüder, die Schieber.  Ist vielleicht das das große Geheimnis der „königlichen Kunst“? – Den weiteren Verlauf der Angelegenheit kann man sich ja ungefähr vorstellen: In der nächsten Nummer werden wir vermutlich erfahren, daß der verhaftete Großmeister bereits auf freien Fuß gesetzt ist, und in weiterer Folge wird – was gilt die Wette? – mitgeteilt werden, es habe sich mittlerweile herausgestellt, daß die Anschuldigung gänzlich unbegründet war und auf leerem Klatsch geruht; das Verfahren gegen den Großmeister und seinen Bruder sei bereits eingestellt worden...[10]

Die österreichisch-ungarischen Freimaurer kennen den Br∴ Magalhães Lima sehr gut und sind natürlich von seiner Unschuld vollständig „überzeugt“.  Die hiesigen Br∴ unterhielten überhaupt ziemlich rege Beziehungen mit den westlichen Freimaurern, namentlich mit dem „Grand Orient de France“, mit dem sie eine gewisse Wesensverwandtschaft besitzen und zwar in weitaus stärkerem Maße als mit den reichsdeutschen Freimaurern.

Aus eigener Erfahrung habe ich bisher nur die Wiener Freimaurer kennen gelernt, diese aber gründlich.  Würde ich um mein Urteil über die „Wiener Großloge“ gefragt, so müßte ich es etwa in folgende Sätze zusammenfassen:

Ihr Wesen ist nicht Freiheit, sondern Sklaverei; ihr Wirken nicht Liebe, sondern Haß; ihr Streben nicht Licht, sondern Dunkelheit. Ihre Kraftübung besteht im Schimpfen und Schmähen, Verdächtigen und Verdrehen.

Mein Urteil stützt sich auf Tatsachen und Erfahrungen, die ich persönlich mit der „Wiener Großloge“ und ihrer Zeitung gemacht habe.  Ist es meine Schuld, wenn es weniger günstig ausfällt als das des Br∴ Leschhorn? –

 

Wien, im Oktober 1919.

 

Dr. Friedrich Wichtl.

 

 

Vorwort zur siebenten Auflage.

 

 

Seit dem ersten Erscheinen meines Buches ist nun ein volles Jahr verstrichen.  Die Herren Freimaurer waren nicht in der Lage, meine quellenmäßig belegten Anschuldigungen zu widerlegen oder auch nur in einem einzigen wesentlichen Punkte zu berichtigen.  Dagegen ist mir aus dem freimaurerischen Lager selbst eine Genugtuung zuteil geworden, wie ich sie mir glänzender gar nicht wünschen konnte.  Br. Ernst Freymann gab nämlich eine höchst bemerkenswerte Schrift heraus: „Auf den Pfaden der internationalen Freimaurerei“ (Sonderabdruck aus dem „Mecklenburgischen Logenblatt“, 46. Jahrgang),[11] worin er, vielfach unter Benützung der gleichen Quellen, genau zu denselben Ergebnissen gelangte, wie ich selbst.  Dabei ist festzuhalten, daß beide Arbeiten vollkommen unabhängig voneinander entstanden sind.

Br∴ Ernst Freymann, dessen Schrift nur für Brr∴ Freimaurer bestimmt und daher für Nichtfreimaurer schwer erhältlich ist, kommt zu der Erkenntnis, „daß nicht Amerika, nicht England, nicht Frankreich, nicht die Entente uns in diesen Krieg und in das namenlose Elend hineingetrieben haben, sondern eine geheime Weltmacht, welche die Regierungen der Entente nur als Werkzeug gebraucht hat“.  Diese Erkenntnis allein, sagt Br∴ Freymann, „löst die Rätsel unseres Zusammenbruches und wer sich ihr verschließt, wird niemals das Geschehene  in seinen Ursachen begreifen und folglich unfähig bleiben, diese Ursachen zu bekämpfen“.  Br∴ Freymann erkennt in der internationalen Freimaurerei einen politischen Machtfaktor allerersten Ranges, bespricht dann den ungeheuren freimaurerischen Einfluß in Frankreich, Belgien, England, Amerika, Portugal, in den Balkanländern und namentlich auch in Serbien.  Er stellt die internationale Freimaurerei als Erweckerin des Weltkrieges hin, dessen Ziel die Errichtung der Weltrepublik ist – ein Gedankengang, der sich mit dem meinen vollkommen deckt.  Auch Br∴ Freymann betont, daß die tschechische und südslavische sowie die italisch-irredentistische Bewegung unter der Leitung der Weltfreimaurerei gestanden hat.  Ebenso hebt er hervor, daß sich die internationale Freimaurerei zwecks Erreichung ihrer Ziele des politischen – Mordes bedient!  Scharfsinnig  und weitausholend führt Br∴ Freymann den Nachweis, daß die Weltfreimaurerei die Trägerin des Weltkrieges gewesen ist, während sie in heuchlerischer Weise vorschützte, den – Weltfrieden herbeiführen zu wollen!  Im Schlußwort dieser höchst beachtenswerten, eindrucksvollen Broschüre kommt Br∴ Freymann zu dem Endergebnis, daß 99 v. H. aller jener, die sich auf der Erde „Freimaurer“ nennen, immer „die Erzfeinde der echten deutschen Freimaurerei bleiben werden...“

Ich kann mir, wie gesagt, einen besseren Kronzeugen gar nicht wünschen, denn Br∴ Freymann ist, wenn auch unter einem Decknamen schreibt, tätiger (aktiver) Freimaurer.  Leider ist diese freimaurerische Aufklärungsschrift im Buchhandel nicht zu haben; ich selbst erhielt sie von einem wirklich deutschen Freimaurer, einem Hochgradmaurer, der seinerzeit mit Entsetzen und schwersten Selbstvorwürfen mein Buch über „Weltfreimaurerei“ gelesen hatte.  Er war sichtlich bewegt und ergriffen, als er Br∴ Freymanns Schrift in meine Hände legte, um durch mich folgenden Grundgedanken weiteren Kreisen des deutschen Volkes bekannt zu machen: Es geht zur Zeit eine starke und mächtige Bewegung durch die deutsche Freimaurerei; ihr Ziel ist reinliche Scheidung:

Die christlich-national, hie jüdisch-international!

 

Wein, Pfingstsonntag 1920.

 

Dr. Friedrich Wichtl.

 

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Vorwort zur achten Auflage.

 

Da die achte Auflage überraschend schnell nötig wurde, konnten nur wenige Ergänzungen und Berichtigungen Aufnahme finden.

Bei dieser Gelegenheit ersuche ich meine zahlreichen Leser und Freunde um werktätige Mitarbeiterschaft; insbesondere möge sich jeder, der sich zu meiner Grundanschauung bekennt, daß der Weltkrieg seinem Wesen und Ursprung nach ein Freimaurerkrieg ist, in seinem Gewissen verpflichtet fühlen, für die Verbreitung dieser Erkenntnis in seinem Bekanntenkriese so viel als möglich zu sorgen.  Rächst es Ziel: Die Beseitigung des Elendfriedens von Versailles!

 

Wien, am Neujahrstage 1921.

 

Dr. Friedrich Wichtl.

 

[1] „Freimaurerische Außenarbeit“ von Br∴ Oskar Leschhorn, Leipzig Ver. d. Frmr. 1919.

[2]  „Der Prozeß gegen die Attentäter von Sarajewo“, aktenmäßig dargestellt von Professor Pharos, Deckers Verlag, Berlin 1918.

[3] Auf den ungenannten „Br∴ Von der Großloge“ paßt Arth.  Schopenhauers kerniges Wort: „Anonymität ist eine literarische Gaunerei, der man gleich entgegenrufen soll: Willst du, Schuft, dich nicht zu dem bekennen, was du gegen andere Leute sagst, so halte dein Lästermäul!”

[4] Wiener Freimaurer-Zeitung Heft 1/3 S. 56.

[5] „Wiener Freimaurer-Zeitung“ Heft 67/ S.04.

[6] Vgl. „Wiener Freimaurer-Zeitung“ Heft 1/3 S.18.

[7] „Wiener Freimaurer-Zeitung“ Heft 1/3 S. 25.

[8] Ebenda S. 14

[9] Heft 1-3 S.56.

[10] Genauso ist es auch gekommen; das Verfahren gegen den unschuldigen Großmeister wurde bereits eingestellt! („Wr. Freimaurer Zeitung“, Februar 1920).

[11] „Auf den Pfaden der internationalen Freimaurerei“, Beitrag zur Geschichte der Gegenwort.  Auf Grund ausländischer Logen- und Presseberichte bearbeitet von Br∴ Ernst Freymann. Rostock 1919.